Am 27.06.19 kam jedoch Brenda zu mir beim Frühstückskaffee und teilte mit, das sie am frühen Nachmittag los wollen zum nördlichsten Atoll der Tuamotus Namens Ahe, dort soll der Wind erst am Mittwoch voll zuschlagen und man könnte es schaffen jedenfalls bis Dienstag dort zu sein, ob ich nicht mitkommen wolle, den mit 2 Booten ist es schöner, die Frage versetzte mich natürlich in Aufregung da für eine so kurzfristige Abfahrt für eine Tour über 500 sm gar nichts vorbereitet war, aber sie zeigte mir alles im Wetter und auf dem Plotter und ich sagte spontan zu, also war Hektik angesagt, eine Tour mit dem Dinghy und leeren Kanistern zur Tanke und damit dann den Tank gefüllt, das Boot klar machen zum Start, noch ein paar Früchte gekauft, bei den Gendarmen abgemeldet, den kleine Outborder, der beim Yachtservice zur Durchsicht war, fertig abgeholt, alles wieder an Bord verstaut und um 14:15 Uhr ging nach 2 Tagen Nuku Hiva wieder der Anker hoch in Richtung des Atoll Ahe, Fred und Brenda waren mit ihrer Gossamer schneller als ich, so das wir uns am 2. Tag aus den Augen, dem Funkbereich und der AIS Reichweite verloren, aber über Satellit in Verbindung blieben, der Wind wehte schwach mit 10-12 ktn, so kam ich mit der schweren Nuku (14 Tonnen) nur langsam mit 3,5 ktn voran, in der Berechnung reichte das natürlich nicht um rechtzeitig vor dem großen Wind in Ahe einzulaufen, also musste der Motor mithelfen und so ging es mit einer 5,5 unter Segel mit Motorhilfe voran, die Gossamer lief am späten Nachmittag des 01.07.19 ins Atoll mit beginnender einlaufender Flut ein, ich folgte am 02.07.19 morgens auch mit einlaufender Flut, im Ankerfeld erwarteten mich schon die Beiden und noch 3 andere Boote, die sich hier schützend vor dem großen Wind versammelt hatten, der Anker fiel und ich sprang ins türkisfarbende Wasser, das ist sie, die Südsee, ich bin da!!!, beim ums Boot schwimmen entdeckte ich dass das Unterwasserschiff voll mit Getier war, welches sich frech an den Bootsrumpf geheftet und die Reise mit unternommen hatte, solch ein Bewuchs hatte ich nie für möglich gehalten, also war Unterbodenpflege angesagt, mit Taucherbrille und Schaber bewaffnet ging es den ungebetenen Gästen an den Kragen, obwohl sie sich schon sehr festgesetzt hatten konnte ich in 2 Stunden so ca. ¾ des Unterwasserschiffes reinigen, dann ging mir die Puste aus und ich brauchte Erholung, es wurde das Dinghy ins Wasser gelassen und der kleine Outborder, der frisch aus dem Service kam, angeklemmt und dann ging es mit Fred und Brenda an Land, der Ort Tenukupara, vor dem wir lagen, wurde erkundet, es gibt einen Tante Emma Laden, eine Post, einen Polizisten, 2 Kirchen, eine Schule für die Kleinen und ca. 50 Häuser, das war es auch schon, schön ruhig und gediegen ist es hier, die Leute sind freundlich und nett, keiner ist in Eile, so kann man sein Leben genießen, nach 2 Stunden hatten wir alle Straßen belaufen, den Außenbereich erkundet und sind zurück auf die Boote, gegen 17:00 Uhr fing es schon an zu blasen und in der Nacht ging es dann ab 23:00 Uhr so richtig los, um 02:30 Uhr war der Höhepunkt der Windstärke erreicht, der Alarm des Windmessers, welcher auf 50 ktn eingestellt ist, ging los, das Boot drehte im Wind regelmäßig und ohne Hast von links nach rechts und wieder nach links usw., aber wir lagen super sicher, vor uns der Ort mit seinen hohen Palmen, ringsum ein Riff, wir hatten trotz des sehr starken Windes keine Welle und kein Schwell, am Morgen dann war der Wind schon wieder bei 20-30 ktn, was einem schon mächtig wenig gegenüber der Nacht vorkam, die Stärke von deutlich unter 20 ktn sollte der Wind erst am 05.07.19 erreichen, so kam es auch und wir konnten wieder an Land, dort sah es an der Außenseite des Riffs hinter dem Ort aus als ob das überkommende Wasser den ganzen Meeresboden an Land geschleppt hat, überall lagen bergeweise abgebrochene Korallenköpfe und Muscheln herum, da sich das Wetter sehr schnell änderte sind wir schon am 06.07.19 morgens los in Richtung Tahiti und nach einem schnellen Törn mit guten Wind dort am 08.07.19 gegen 17:00 Uhr in der Venus Bay gelandet, da diese so gut geschützt st lag ich dort völlig ruhig und hatte eine wundervolle Nacht, am 09.07.19 ging es dann, weil wiedermal gar kein Wind war, unter Motor in Richtung Papeete zum Ankerplatz vor der Marina Taina, dieser war mächtig überfüllt und ich bekam nur am äußersten Rand ein ruhiges Plätzchen, der Hafenmeister meinte in diesem Jahr sind bis Ende Juni schon 160 Yachten mehr durchgekommen als 2018, wo soll das noch hinführen, egal, ich lag sicher und wir nutzten die Zeit in Papeete zum Stadtbummel und zum Erleben der Heiva, dem Fest zum französischen Nationalfeiertag, es wird eine Woche lang gefeiert mit polynesischen Tanz und Gesangsaufführungen und mit maorischen Wettkämpfen, wie Speerwerfen nach einer in 15 Metern hoch aufgehängten Kokosnuss, Steinheben bis 150 kg, Kokosnuss schlachten und Kobra ausschälen und Kokosnuss pflücken Baum usw.. Am 13.07.19 verabschiedeten wir uns bei einem kühlen Blonden, Brenda und Fred flogen erst einmal für eine Woche nach Hause und ich hob am 14.07.19 um 07:30 Uhr den Anker und machte mich auf den Weg nach Bora Bora, der angeblichen Insel der Reichen und Schönen, nach nur eineinhalb Tagen landete ich am 15.07.19 mit der einlaufenden Flut in Bora Bora an und ließ den Anker, weil alle Mooringbojen vor dem Yachtclub belegt waren, vor der legendären Bloody Mary Bar auf 23 Meter Tiefe runter, gut das ich genug Kette an Bord habe, da war ich nun im Paradies, es war herrlich, mit dem Rad habe ich die ganze Insel erkundet und auch hier Teile der Heiva miterlebt, so lässt es sich leben. Der nächste Törn geht dann über 1.300 sm nach Hava´u auf Tonga.
Toll das Du den langen Kanten gut überstanden und genossen hast. Wenn Du da unten in der Südsee rumturnst denke daran es werden mehr Menschen von Kokosnüssen erschlagen wie von Haien angegriffen. Weiterhin eine tolle Zeit. Gruß Maik
Hi Maik, ich bin unbeschadet durch die Südsee gekommen, die Kokosnüsse landeten woanders, jetzt sitze ich in Noumea/Neu Kaledonien und warte auf den Start nach Dili, wieder eine lange Strecke mit 2.600 sm, aber in der Größenordnung dann die Letzte, danach geht es in kleineren Steps bis zum Ausgangshafen in Krabi/Thailand zurück, die Weihnachtsgans will ich zu Hause essen 🙂 Jens