Am 17.07.19 holte ich um 09:30 Uhr meine Klarierungspapiere von der Gendamerie ab, kaufte für die restlichen CPF Obst und Gemüse und Wurstbüchsen, fuhr mit dem Dinghy wieder aufs Boot und machte mich reisefertig in Richtung Tonga, um 11:45 Uhr ging der Anker hoch und unter Motor lief ich zur Passage, dem Ausgang vom Riff um Bora Bora und als ich draußen war gingen die Segel hoch und ich konnte Kurs auf Neiafu/Tonga setzen, 1.300 sm lagen nun wieder vor mir, nach der Rechnung 13 Seetage, der Wind ging mit 15-17 ktn, zunächst mehr aus Süd, ab Abend dann drehte er auf Süd/Ost, so das ich die Segel auf Passat setzen konnte und ab da an ging es unter dieser Segelstellung gen West, das Wetter unterwegs war sehr wechselhaft, es gab Tage mit wenig Wind (um die 4-5 ktn) und Tage mit sehr viel Wind (um die 30-35 ktn), und das immer in sehr schneller Abfolge, aber es war nie unangenehm oder stressig, ich lief durch das Gebiet der Cook Ilands mit den vielen Insel und Rarotonga als Hauptstadt, an dem Atoll Palmerton in Sichtweite vorbei und über Niue rüber eh ich am 29.07.19 die Datumsgrenze überschritt und plötzlich einen Tag älter war ohne ihn gelebt zu haben, ich war da also plötzlich schon am 30.07.19, als ich in der Ferne die Inseln der Vavau Group von Tonga in Sicht bekam, das war mein Ziel, nach einer letzten ruhigen Nacht auf See bog ich am frühen Morgen des 31.07.19 in die Inseln ein und dampfte unter Motor Neiafu, dem Haupt- und Klarierungsort entgegen, um 10:30 Uhr legte ich an der Mole an, klarierte bei Pass-, Zoll- und Gesundheitsbehörden ordentlich ein und verlegte mich dann an eine der Mooringbojen, die in der großen Bucht zum Schutz der Korallenköpfe vorgehalten werden, das Boot wurde aufgeklart, das Dinghy mit Motor runter gelassen und startklar gemacht und an Land gegangen, Geld am Automaten (Tonga-Dollar) geholt und am Abend gab es in der Hafenbar einen saftigen Burger, ich war angekommen, in den nächsten Tagen schaffte ich die Fock und das Besan zum Segelmacher um kleinere Schäden und Risse, die der starke Wind unterwegs reingeweht hatte, ausbessern zu lassen, lief viele Kilometer über die Hauptinsel, nahm an einem Fest an der High School mit tratitionellen Tänzen und Gesängen teil, wurde auf einen Kava-Abend unter Männern eingeladen und habe festgestellt, das es gar nicht mein Geschmack ist, bin mit dem Dinghy zu anderen kleineren Inseln gefahren zum Schnorcheln, leider ist auch hier die Unterwasserwelt schon sehr angegriffen und die Korallen meist schon Tod, und habe am 07.08.19 ausklariert und mich auf den Weg nach Fiji gemacht, jetzt lagen 430 sm vor mir, eigentlich ein Katzensprung gegen die Strecken Panama-Nuku Hiva und Bora Bora-Neiafu, im Wetterbericht war eine Flaute nach 2 Tagen angesagt, hier wollte ich im Atoll Oneata, welches schon in der zu Fiji zählenden Lau Group liegt, ankern und bei Einsetzen des Windes weiter, daraus wurde aber nichts, da der Wind nicht schlafen ging sondern nur weniger wurde, mit 6-7 ktn Wind segelte ich also an Oneata vorbei und landete in der großen Bucht von Suva, der Hauptstadt von Fiji, am 11.08.19 in der Quarantänezone an, es war Sonntag, an dem natürlich keine Klarierung möglich war, also nur Boot aufklaren, ein schönes Abendbrot machen und schlafen, am nächsten Tag dann dauerte die Klarierung von 08:00 bis 15:30 Uhr, auch hier sind die Beamten nicht besonders schnell, danach konnte ich an Land und Suva erkunden, zwei Tage bin ich kreuz und quer durch Suva gelaufen, am Ende kamen 35 km zusammen, nachdem ich alles gesehen hatten klarierte ich am 15.08.19 aus und machte mich, nachdem der Anker um 11:20 Uhr hoch ging, auf den Weg nach Neu Kaledonien, es lagen 720 sm vor mir, die Wettervorhersage gab leichten bis mittleren Wind an aus Süd Süd/Ost, so das ich ihn aus BB als Halbwind bekam, die Fahrt war gut und schnell, nur das nach der Hälfte das Wetter sich änderte und für die 2 letzten Tage eine riesige Flaute vorher gesagt wurde, da entschloss ich mich die Insel Mare, die vor der Hauptinsel von Neu Kaledonien liegt, anzusteuern um dort die Flaute vor Anker auszusitzen, gesagt getan, am 20.08.19 fiel der Anker vor der Insel Mare in der Nordbucht um 17:20 Uhr, kein anderer Segler weit und breit, ich war allein, die Küste war von steilen Klippen gesäumt, deswegen braucht ich das Dinghy gar nicht erst runter lassen, das Wasser war so klar das ich von Deck aus den Grund in 12 Meter Tiefe super erkennen konnte, erstaunlich, am Abend gab es wieder ein schönes Essen an Bord und lecker kubanischen Rum, am nächsten Tag stand an das Unterwasserschiff zu reinigen, denn im Pacific wächst es sehr schnell an, nachdem dies erledigt war schwamm ich die 250 Meter vom Boot in Richtung Steilküste (mit Taucherbrille am Arm) und fand zu meiner Überraschung hinter einer Klippe einen Eingang zu einer kleinen Lagune mit herrlich weißem feinen Sand und türkisblauem Wasser, ein Traum, nur vom Wasser her zugänglich, ohne Fußspuren im Sand, Palmen umstanden und nur die Vögel zwitscherten gestört durch meine Anwesenheit umher, was kann schöner sein, nach einiger Zeit im Sand sitzend und sinnierend ging ich zurück ins Wasser und schnorchelte mit Taucherbrille die Korallenköpfe entlang, alles lebt, Korallen in allen Farben und Formen, dazu viele bunte Fische, ein Unterwasserparadies, wohl, weil hier nur selten ein Mensch herkommt, so hatte ich diese Welt das letzte Mal 1992 in Thailand sehen dürfen, nach zwei Stunden war ich dann wieder auf dem Boot und machte mir zum Abend wieder ein schönes Abendmahl, am nächsten Tag, Donnerstag den 22.08.19, ankerte ich in die 20 sm weiter gelegene Bucht vor Nece, dem Hauptort von der Insel Mare, um, der Wind ging, wie angesagt, nur mit 2-3 ktn, dort blieb ich bis Samstag vor Anker liegen und wäre gern, wenn die Einreisebestimmungen in Neu Kaledonien nicht so streng wären, an Land gegangen, so habe ich halt viel gelesen, geschlafen und gechillt, ab Freitag Mittag kam Wind, aber noch aus der Richtung, in die ich musste, am Samstag Mittag dann ging um 16:00 Uhr der Anker wieder hoch zum letzten Ritt nach Noumea auf die Hauptinsel, die 65 sm wollte ich über Nacht fahren um am Sonntag vor meinem eigentlichen Ziel noch eine Nacht vor Anker in einer Bucht Nahe Noumea zu verbringen (auch hier wird am Wochenende nur ungern klariert), am Montag dann früh am Morgen bin ich zur Marina Moselle unter Motor nach einer entspannten Nacht in der Nachbarbucht gedampft, habe dort einen schönen Platz am Steg bekommen und werde hier die nächsten 2 Wochen bleiben denn es hat sich Besuch aus Deutschland angekündigt. Sodann wird die lange Stecke nach Dili/Timor Leste über die Torresstraße/Australien in Angriff genommen und der Pacific verlassen, dann ist wieder Asien angesagt und das Ziel in greifbarer Nähe.
schöner Bericht, danke das du uns mitnimmst.
Gruß Maik