Am 14.10.19, nach einer Woche in Timor-Leste, klarierten wir aus, kauften auf dem Frischemarkt und in ein einem als Supermarkt deklarierten Laden Dinge, die wir auf der Fahrt nach Bali benötigten und um 12:30 ging dann der Anker hoch. Die Windaussichten waren für die ganze Tour mehr als bescheiden angesagt, auf den ca. 650 sm sollte eine 0-6 ktn wehen, also nicht wirklich was zum Segeln für die schwere Nuku, aber die Dieseltanks waren noch gut gefüllt für eine lange Motorfahrt. Aber es kam doch teilweise anders, bereits nach einer Stunde aus dem Hafenbecken vor Dili raus, wehte der Wind mit 12-14 ktn und wir konnten die Seegel ziehen und der Motor hatte Pause, aber schon um 15:00 Uhr war der Wind wieder komplett weg, die Segel schlugen und der Motor musste bemüht werden. Zunächst ging es Nordwärts zu der indonesischen Insel Alor, die wir backbord liegen ließen, an der Insel hatten wir nur noch eine Fahrt von max 2 ktn unter Motor, der Strom, der hier zwischen den Inseln mächtig nach Süd setzt, hatte uns fest im Griff. Als wir um die Ostspitze herum waren und nach West einbiegen konnten wurde es besser, die Fahrt ging hoch auf normale 4,5-5 ktn. So ging es durch die Nacht, am nächsten Tag (15.10.19) kam der Wind um ca. 10:00 Uhr zurück mit 10-15 ktn, die Segel gingen wieder hoch und der Motor aus, wir konnten an diesem Tag bis 19:00 Uhr segeln, dann war es wieder vorbei und die ganze Nacht wurde wieder unter Motor gedampft, so ging es dann auch am 16. und 17.10.19 weiter, kein Wind in Sicht. Am Nachmittag des 17.10.19 kamen wir dann an der von uns vorher ausgesuchten Ankerstelle vor dem Ort Linggeh auf der Insel Flores an, das Dinghy kam ins Wasser und wir nutzten die noch verbleibenden 2 Stunden Tageslicht um den Ort ein wenig zu erkunden, alles sehr sehr arm, die Kinder sind uns in Scharen hinterher gelaufen und haben nach Stiften und Schreibheften für die Schule gefragt (die wir natürlich nicht bei hatten), in einem kleinen Laden konnten wir dann wenigsten eine große Anzahl von Lutschern erstehen, die haben die Kinder ein wenig beruhigt. Als es dunkelte sind wir zurück aufs Boot, haben Abendbrot gegessen, was wir eigentlich an Land machen wollten, was aber wegen fehlender gastronomischer Infrastruktur völlig ins Wasser fiel. Nach einer ruhigen erholsamen Nacht vor Anker ging es am nächsten Tag um 09:30 Uhr weiter in Richtung West, wir hatten ja noch genug Weg vor uns. Bei schwachem Wind konnten wir am Tage bis 18:00 Uhr leidlich segeln mit ca. 2-3 ktn Fahrt, dann war der Wind wieder schlafen gegangen und der Motor ging an, der vor der Insel Sumbawa gegen uns laufende Strom ließ die Fahrt auf 2,5 ktn unter Motor zurück gehen, die Wellen, die trotz der Flaute mächtig waren (warum auch immer) warfen uns hin und her, die Nuku hatte mächtig zu tun um vorwärts zu kommen. Erst am Morgen des nächsten Tages (19.10.19) kam der Wind mit 10-12 ktn zurück, nicht besonders viel, aber unter Segel konnten wir eine 3-4 ktn laufen, der Motor hatte Pause. So ging es in die Nacht, um 0:00 Uhr drehte der Wind, so das die Segel, welche vorher auf achterlich (die Genua ausgebaumt) standen, wieder auf steuerbord genommen werden mussten, also Baum runter und Segel wieder raus, in der Nacht sahen wir auf der Vulkanspitze von Sumbawa die Lava fließen, war ein schaurig schöner Anblick in der Hoffnung das es nur dabei bleibt. Am nächsten Morgen waren wir schon zeitig am angestrebten Ankerplatz bei Karanga auf Sumbawa, aber als wir davor standen waren wir sehr enttäuscht, alles offene See mit ordentlich Schwell, also keine ruhige Stelle, da wir ja noch den ganzen Tag Zeit hatten entschlossen wir uns zur Weiterfahrt, gegen 08:30 Uhr ging der Wind wieder auf 0 und der Motor an, auf dem Weg fuhren wir dann in ein Fischernetz, ein Glück konnten wir vorher die Schraube stoppen, nach mehreren Tauchgängen waren wir wieder vom Netz frei, am Nachmittag kamen wir dann an der kleinen Insel Medang an, der Anker ging runter und wir wieder mit dem Dinghy an Land, auch hier trafen wir auf ein kleines Fischerdorf, aber es war schon ein wenig aufgeräumter und nicht mehr ganz so ärmlich, die Leute waren alle sehr interessiert und freundlich, es kommen hier nie Touristen vorbei, wir wurden in ein Haus eingeladen, was wir leider wegen der späten Stunde vor dem Dunkel werden ablehnen mussten, aber wir hatten für die Kinder Gummitiere dabei, so das wir immer gut umlagert waren. Mit Dunkel werden ging es wieder zurück auf die Nuku, es wurde zu Abend gegessen, da es auch hier kein kleines Restaurant gab, und nach einer ruhigen Nacht ging es am 21.10.19 nach einem ausgiebigen Frühstück und eine sehr schönen Schnorcheltour am Riff um 10:45 Uhr weiter in Richtung Lombok. Da, wie die Tage zuvor, der Wind nicht mit uns war wurde alles unter Motor gelaufen, in der beginnenden Dunkelheit waren voraus schon die Lichter von Lombok zu sehen. Der nächste Ankerplatz auf Lombok war genau so offen wie der auf Sumbawa, also fuhren wir auch hier weiter in den Süden, dort war in den Karten eine kleine Marina auf der zu Lombok gehörenden Insel Gili Gede eingezeichnet, an dieser Insel kamen wir um ca 17:30 Uhr an, um zur Marina zu kommen mussten wir aber rings herum, dabei sind wir doch glatt auf eine nicht verzeichnete und in der schon tief stehenden Sonne nicht sichtbare Sandbank aufgelaufen, haben es ein Glück sofort realisiert und konnten uns mit Motorkraft wieder freischleppen, Schwein gehabt, im Halbdunkeln kamen wir an der Marina an, griffen uns eine freie Moorings und der Motor hatte Pause, was für ein Tag. Da wir ob des vielen Motorens doch schon ganz schön angenervt waren beschlossen wir hier 2 Tage Pause zu machen, und das war gut so, wir konnten unsere Diesel- und Wassertanks wieder füllen und auch gutes Trinkwasser bunkern, außerdem hatte die Marina ein gutes Restaurant in dem wir nach langem mal wieder Fleisch bekamen, es war sauber und ordentlich, sogar das hinter der Marina liegende kleine Fischerdorf war schön und hatte ein kleines Bistro, wo wir uns einen Eistee genehmigten. Am 24.10.19 wurde uns für den Nachmittag von einem anderen Segler das Eintreffen der Beamten von der Immigration und des Custom angekündigt, und da wir ja immer noch ganz illegal in Indonesien unterwegs waren legten wir lieber ab und fuhren langsam nach Bali rüber, die letzten 40 sm wollten wir in der Nacht bewältigen, zunächst wehte der Wind ganz ordentlich mit 15 ktn, wir fuhren erstaunlich schnell mit 5-6 ktn, als der Wind dann um 21:00 Uhr runter auf 0 ktn ging wussten wir auch warum, es ging ein Strom mit uns mit 2-3 ktn, der uns treiben ließ in Richtung Bali, so ging es die ganze Nacht, ohne Segel kamen wir wie Treibgut am Morgen vor der Einfahrt zur Ankerbucht bei Serangan auf Bali an, fuhren ein und setzten uns an eine Mooring, der Trip von Dili nach Bali war nicht wirklich schön wegen der vielen notwendigen Motorstunden, aber wir sind angekommen, werden Bali ein wenig erkunden und uns dann auf den Weg nach Malakka in Malaysia machen, dann ist die Weltumseglung vollbracht und das eigene Kielwasser gekreuzt, dazu liegen noch ca. 1.000 sm vor uns.