Am 14.10.19, nach einer Woche in Timor-Leste, klarierten wir aus, kauften auf dem Frischemarkt und in ein einem als Supermarkt deklarierten Laden Dinge, die wir auf der Fahrt nach Bali benötigten und um 12:30 ging dann der Anker hoch. Die Windaussichten waren für die ganze Tour mehr als bescheiden angesagt, auf den ca. 650 sm sollte eine 0-6 ktn wehen, also nicht wirklich was zum Segeln für die schwere Nuku, aber die Dieseltanks waren noch gut gefüllt für eine lange Motorfahrt. Aber es kam doch teilweise anders, bereits nach einer Stunde aus dem Hafenbecken vor Dili raus, wehte der Wind mit 12-14 ktn und wir konnten die Seegel ziehen und der Motor hatte Pause, aber schon um 15:00 Uhr war der Wind wieder komplett weg, die Segel schlugen und der Motor musste bemüht werden. Zunächst ging es Nordwärts zu der indonesischen Insel Alor, die wir backbord liegen ließen, an der Insel hatten wir nur noch eine Fahrt von max 2 ktn unter Motor, der Strom, der hier zwischen den Inseln mächtig nach Süd setzt, hatte uns fest im Griff. Als wir um die Ostspitze herum waren und nach West einbiegen konnten wurde es besser, die Fahrt ging hoch auf normale 4,5-5 ktn. So ging es durch die Nacht, am nächsten Tag (15.10.19) kam der Wind um ca. 10:00 Uhr zurück mit 10-15 ktn, die Segel gingen wieder hoch und der Motor aus, wir konnten an diesem Tag bis 19:00 Uhr segeln, dann war es wieder vorbei und die ganze Nacht wurde wieder unter Motor gedampft, so ging es dann auch am 16. und 17.10.19 weiter, kein Wind in Sicht. Am Nachmittag des 17.10.19 kamen wir dann an der von uns vorher ausgesuchten Ankerstelle vor dem Ort Linggeh auf der Insel Flores an, das Dinghy kam ins Wasser und wir nutzten die noch verbleibenden 2 Stunden Tageslicht um den Ort ein wenig zu erkunden, alles sehr sehr arm, die Kinder sind uns in Scharen hinterher gelaufen und haben nach Stiften und Schreibheften für die Schule gefragt (die wir natürlich nicht bei hatten), in einem kleinen Laden konnten wir dann wenigsten eine große Anzahl von Lutschern erstehen, die haben die Kinder ein wenig beruhigt. Als es dunkelte sind wir zurück aufs Boot, haben Abendbrot gegessen, was wir eigentlich an Land machen wollten, was aber wegen fehlender gastronomischer Infrastruktur völlig ins Wasser fiel. Nach einer ruhigen erholsamen Nacht vor Anker ging es am nächsten Tag um 09:30 Uhr weiter in Richtung West, wir hatten ja noch genug Weg vor uns. Bei schwachem Wind konnten wir am Tage bis 18:00 Uhr leidlich segeln mit ca. 2-3 ktn Fahrt, dann war der Wind wieder schlafen gegangen und der Motor ging an, der vor der Insel Sumbawa gegen uns laufende Strom ließ die Fahrt auf 2,5 ktn unter Motor zurück gehen, die Wellen, die trotz der Flaute mächtig waren (warum auch immer) warfen uns hin und her, die Nuku hatte mächtig zu tun um vorwärts zu kommen. Erst am Morgen des nächsten Tages (19.10.19) kam der Wind mit 10-12 ktn zurück, nicht besonders viel, aber unter Segel konnten wir eine 3-4 ktn laufen, der Motor hatte Pause. So ging es in die Nacht, um 0:00 Uhr drehte der Wind, so das die Segel, welche vorher auf achterlich (die Genua ausgebaumt) standen, wieder auf steuerbord genommen werden mussten, also Baum runter und Segel wieder raus, in der Nacht sahen wir auf der Vulkanspitze von Sumbawa die Lava fließen, war ein schaurig schöner Anblick in der Hoffnung das es nur dabei bleibt. Am nächsten Morgen waren wir schon zeitig am angestrebten Ankerplatz bei Karanga auf Sumbawa, aber als wir davor standen waren wir sehr enttäuscht, alles offene See mit ordentlich Schwell, also keine ruhige Stelle, da wir ja noch den ganzen Tag Zeit hatten entschlossen wir uns zur Weiterfahrt, gegen 08:30 Uhr ging der Wind wieder auf 0 und der Motor an, auf dem Weg fuhren wir dann in ein Fischernetz, ein Glück konnten wir vorher die Schraube stoppen, nach mehreren Tauchgängen waren wir wieder vom Netz frei, am Nachmittag kamen wir dann an der kleinen Insel Medang an, der Anker ging runter und wir wieder mit dem Dinghy an Land, auch hier trafen wir auf ein kleines Fischerdorf, aber es war schon ein wenig aufgeräumter und nicht mehr ganz so ärmlich, die Leute waren alle sehr interessiert und freundlich, es kommen hier nie Touristen vorbei, wir wurden in ein Haus eingeladen, was wir leider wegen der späten Stunde vor dem Dunkel werden ablehnen mussten, aber wir hatten für die Kinder Gummitiere dabei, so das wir immer gut umlagert waren. Mit Dunkel werden ging es wieder zurück auf die Nuku, es wurde zu Abend gegessen, da es auch hier kein kleines Restaurant gab, und nach einer ruhigen Nacht ging es am 21.10.19 nach einem ausgiebigen Frühstück und eine sehr schönen Schnorcheltour am Riff um 10:45 Uhr weiter in Richtung Lombok. Da, wie die Tage zuvor, der Wind nicht mit uns war wurde alles unter Motor gelaufen, in der beginnenden Dunkelheit waren voraus schon die Lichter von Lombok zu sehen. Der nächste Ankerplatz auf Lombok war genau so offen wie der auf Sumbawa, also fuhren wir auch hier weiter in den Süden, dort war in den Karten eine kleine Marina auf der zu Lombok gehörenden Insel Gili Gede eingezeichnet, an dieser Insel kamen wir um ca 17:30 Uhr an, um zur Marina zu kommen mussten wir aber rings herum, dabei sind wir doch glatt auf eine nicht verzeichnete und in der schon tief stehenden Sonne nicht sichtbare Sandbank aufgelaufen, haben es ein Glück sofort realisiert und konnten uns mit Motorkraft wieder freischleppen, Schwein gehabt, im Halbdunkeln kamen wir an der Marina an, griffen uns eine freie Moorings und der Motor hatte Pause, was für ein Tag. Da wir ob des vielen Motorens doch schon ganz schön angenervt waren beschlossen wir hier 2 Tage Pause zu machen, und das war gut so, wir konnten unsere Diesel- und Wassertanks wieder füllen und auch gutes Trinkwasser bunkern, außerdem hatte die Marina ein gutes Restaurant in dem wir nach langem mal wieder Fleisch bekamen, es war sauber und ordentlich, sogar das hinter der Marina liegende kleine Fischerdorf war schön und hatte ein kleines Bistro, wo wir uns einen Eistee genehmigten. Am 24.10.19 wurde uns für den Nachmittag von einem anderen Segler das Eintreffen der Beamten von der Immigration und des Custom angekündigt, und da wir ja immer noch ganz illegal in Indonesien unterwegs waren legten wir lieber ab und fuhren langsam nach Bali rüber, die letzten 40 sm wollten wir in der Nacht bewältigen, zunächst wehte der Wind ganz ordentlich mit 15 ktn, wir fuhren erstaunlich schnell mit 5-6 ktn, als der Wind dann um 21:00 Uhr runter auf 0 ktn ging wussten wir auch warum, es ging ein Strom mit uns mit 2-3 ktn, der uns treiben ließ in Richtung Bali, so ging es die ganze Nacht, ohne Segel kamen wir wie Treibgut am Morgen vor der Einfahrt zur Ankerbucht bei Serangan auf Bali an, fuhren ein und setzten uns an eine Mooring, der Trip von Dili nach Bali war nicht wirklich schön wegen der vielen notwendigen Motorstunden, aber wir sind angekommen, werden Bali ein wenig erkunden und uns dann auf den Weg nach Malakka in Malaysia machen, dann ist die Weltumseglung vollbracht und das eigene Kielwasser gekreuzt, dazu liegen noch ca. 1.000 sm vor uns.
Autor: Jens P. Kroll
18. Schlag Noumea – Dili
Nach 2 Wochen Noumea ging es am 10.09.2019 wieder weiter, wir (Henning war wieder an Bord gekommen um die Reise bis Krabi zu Ende zu fahren) kauften am Morgen noch für die restlichen Geldmittel auf dem vor der Marina stattfindenden Frischemarkt ein, machten das Boot klar und legten 08:45 Uhr vom Steg ab. Die Windvorhersage war nicht wirklich optimal, aber deswegen noch länger in der Marina zu liegen war nicht unser Ziel. Nachdem wir aus der gut geschützten Bucht unter Motor raus waren ging zunächst die Genua auf, schon allein mit dieser machten wir 6 ktn Fahrt bei 25-30 ktn Wind, mehr Segel war gar nicht nötig. Zunächst liefen wir auf einem Am-Windkurs nach SüdWest ab um durch das vorgelagerte Saumriff zu kommen, ab da sollte/musste es nach NordWest gehen, das Problem war nur der Wind. Nach der Vorhersage sollte er ab Mittag schwächer werden und auf Süd eindrehen, das machte er aber nicht, er bließ weiter aus NordWest mit unverminderter Stärke von 25-30 ktn. Also wurde ab dem Saumriff unter Motor gegenan gedampft, da bei einem noch weiteren Abfall nach SüdWest das Wetter noch viel schlechter angesagt war und bei einem Aufkreuzen nach Nord wir uns ins Riff verfangen hätten, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, wir kamen mit 1-2 ktn Fahrt voran in einem wilden Ritt gegen die Wellen, erst um Mitternacht drehte dann der Wind, wie benötigt, auf Süd und wir konnten die Segel auspacken und den Motor Ruhe gönnen. Ab da ging es, da der Wind natürlich bei ca. 20 ktn blieb, rasch voran, unser Ziel eines StopOver im Chesterfield Reef war bereits am 15.09.2019 erreicht, geankert haben wir dort aber dann doch nicht da die Welle längs des schönen Sandstrandes verlief und dadurch die Insel für die Nacht keinen Schutz bot. Es ging also weiter, unsere nächste StopOver-Möglichkeit war nach Karte die Herald Bacon Islet (schon in australischen Gewässern – 17 23.890s, 155 51.754e), dort kamen wir am 17.09.2019 Vormittags an und konnten im Lee der Insel guten Schutz vor der Welle finden, also Anker runter. Die Insel ist ein kleines sandiges Eiland ohne jedweden Bewuchs, dafür aber mit irgendwie einer Million Vögel besiedelt (die uns in der Nacht das Deck vollgesch… haben), das Wasser ist so klar das wir bei einer Ankertiefe von 12 Metern von Deck aus jeden Stein und die durchziehenden Fischschwärme super sehen konnten, ein Traum also, nur waren dort leider keine wirklich schönen Korallen. Wir verbrachten den restlichen Tag mit baden, ausruhen, schnorcheln, aufräumen und träumen. Am nächsten Morgen gab es ein leckeres ausgedehntes Frühstück (unterwegs bei dem bewegten Schiff fällt es sonnst immer eher klein aus) und um 09:45 Uhr australischer Zeit ging der Anker wieder hoch mit Ziel der Raine Passage im Great Barrier Reef, hinter dem Riff wollten wir vor der Welle geschützt im Lee wieder den Anker fallen lassen und schauen ob dort die Korallen noch leben. Am 23.09.2019 waren wir dann um Mitternacht an der Passage und sind durch die Riffkämme durchgesegelt, das gewollte Ankermanöver gestaltete sich dann aber als unlösbar schwierig, wir hatten uns 2 Plätze auf Navionics rausgesucht, welche uns vor dem Schwell und der Welle als schützend aussahen bei eine Ankertiefen von 15-5 Metern, vor Ort dann stellte sich aber heraus, dass die Tiefenangabe nun gar nicht stimmte, es waren nie unter 30 Meter, und im Dunkeln näher an die Riffkanten heran zu fahren mit dem Risiko aufzulaufen war mir dann doch zu heickel, also wurde nach 1 ½ Stunden Ankermanöver abgebrochen, die Segel wieder gezogen und weiter durch die Nacht in Richtung Torresstraße gesegelt, immer mit der besonderen Vorsicht ja die Korallenbänke zu umsegeln. An der Adolphus Iland (10 38.422s, 142 38.595e) fiel dann im Lee der Insel, also gut vor der Welle geschützt, am 24.09.2019 um 21:00 Uhr der Anker. Es war Dunkel, der Wind blies unvermindert mit 20-30 ktn, die Torresstraße ist wie eine Düse zwischen Australien und Papua New Guinea, wir waren ob unserer Umgebung zunächst ein wenig orientierungslos, dies löste sich dann aber am nächsten Morgen auf, wir hatten einen sehr guten Ankerplatz bei 10 Meter Tiefe getroffen, lagen mitten in der sichelartigen Bucht und daher gut geschützt vor Wellen, der Wind zog natürlich weiter in unverminderter Stärke über das Boot hinweg. Wir blieben 1 ½ Tage, und, nachdem wieder Kraft getankt war, ging es am 26.09.2019 um 14:00 Uhr mit Anker auf auf die nächsten 1.000 sm. Ich hatte die Strömungsverhältnisse in der Torresstraße sehr gut berechnet, bei unserer Durchfahrt in der Nacht hatten wir vollen Strom aus achterlich, so das wir nur mit einer halben Genua mit 6-8 ktn durchgezogen wurden, der Pacific, den ich zum größten Teil allein besegelt bin, lag hinter uns. Zunächst mussten wir noch sehr wachsam wegen der Großschifffahrt sein, die die Passage natürlich hoch frequentiert, aber schon nach einem Tag waren wir wieder allein auf weiter See. Die Seetage bis Timor waren eher ruhig im Gegensatz zu den Tagen vor der Torresstraße, der Wind ging nur noch mit 8-12 ktn, die Fahrt war dadurch natürlich auch langsamer, im Schnitt nur noch eine knappe 4, aber wir waren im Zeitplan und genossen das Bordleben mit dösen.lesen, kochen, schlafen etc. Am 06.10.2019 kam am Vormittag Timor in Sicht, es sollte aber noch bis zum nächsten Tag um 03:30 Uhr dauern eh wir den Anker im Hafenbecken vor Kun (08 21.687s, 127 04.001e) fallen lassen konnten. Nichts war beleuchtet, die in den Charts angezeigten Richtfeuer waren aus, die Mole ohne Licht, die Rot/Grün-Barken der Hafeneinfahrt ebenfalls, der Mond war schon unter gegangen, es war dunkel wie im Bärenar…, und, wie wir schnell feststellten, mit Strom und Wind hoch gefährlich, erst das dritte Ankermanöver war mir sicher genug die Restnacht dort zu verbringen. Am nächsten Morgen sahen wir das ganze Ausmaß der Katastrophe, alles was mal gut gebaut und durchdacht war, war chrott und Bruch, die Masten der zwei Richtfeuer Verrostet, die Mole aus Zement im bröckeln und zusammen fallen begriffen und die Rot/Grün Barken abgebrochene Baumstämme, die die einheitliche Farbe von Braun angenommen hatten, wir hatte alo doch Glück beim Ankern noch einen geeigneten Platz im Dunkeln gefunden zu haben. Der Ort war klein, um 08:30 Uhr waren noch keine wirklichen Bewegungen an Land zu erkennen, also machten wir uns wieder auf den Weg um die letzten 95 sm bis Dili, unserem Ziel dieses Törns, in Angriff zu nehmen, die Windvorhersage war mau, 3-5 ktn, also wohl kein wirkliches voran kommen, doch ab Mittag gab es Landwind (also Thermik) mit um die 20 ktn und wir flogen bis um 20:00 Uhr mir 5-6 ktn, dann war der Wind von einer zur anderen Minute auf 0 ktn und wir standen auf der Stelle, es war für uns das Zeichen auf See eine ruhigen Nacht zu verbringen, erst am nächsten Morgen, also dem 08.10.2019, ging um 07:00 Uhr der Motor an und bis Dili auf den letzten 40 sm auch nicht mehr aus, der Wind kam nicht zurück. Um 17:00 Uhr kamen wir an der Hafen einfahrt in Dili an, hier waren die Seezeichen ordnungsgemäß, um 17:30 Uhr fiel der Anker und die ca. 2.700 sm seit Noumea waren geschafft. Nach kurzem ausruhen machten wir das Beiboot klar und gingen (illegal) an Land und streiften bis zum späten Abend durch die Stadt, haben gut gegessen und getrunken und dann eine erholsame Nacht vor Anker, geschützt vor Wind und Welle, verbracht, ehe wir am nächsten Vormittag dann offiziell einklarierten und ankamen. Hier bleiben wir nun ca. eine Wochen und erkunden Land und Leute eh es weiter auf den Weg nach West geht.
17. Schlag Bora Bora – Tonga – Fiji – Neu Kaledonien
Am 17.07.19 holte ich um 09:30 Uhr meine Klarierungspapiere von der Gendamerie ab, kaufte für die restlichen CPF Obst und Gemüse und Wurstbüchsen, fuhr mit dem Dinghy wieder aufs Boot und machte mich reisefertig in Richtung Tonga, um 11:45 Uhr ging der Anker hoch und unter Motor lief ich zur Passage, dem Ausgang vom Riff um Bora Bora und als ich draußen war gingen die Segel hoch und ich konnte Kurs auf Neiafu/Tonga setzen, 1.300 sm lagen nun wieder vor mir, nach der Rechnung 13 Seetage, der Wind ging mit 15-17 ktn, zunächst mehr aus Süd, ab Abend dann drehte er auf Süd/Ost, so das ich die Segel auf Passat setzen konnte und ab da an ging es unter dieser Segelstellung gen West, das Wetter unterwegs war sehr wechselhaft, es gab Tage mit wenig Wind (um die 4-5 ktn) und Tage mit sehr viel Wind (um die 30-35 ktn), und das immer in sehr schneller Abfolge, aber es war nie unangenehm oder stressig, ich lief durch das Gebiet der Cook Ilands mit den vielen Insel und Rarotonga als Hauptstadt, an dem Atoll Palmerton in Sichtweite vorbei und über Niue rüber eh ich am 29.07.19 die Datumsgrenze überschritt und plötzlich einen Tag älter war ohne ihn gelebt zu haben, ich war da also plötzlich schon am 30.07.19, als ich in der Ferne die Inseln der Vavau Group von Tonga in Sicht bekam, das war mein Ziel, nach einer letzten ruhigen Nacht auf See bog ich am frühen Morgen des 31.07.19 in die Inseln ein und dampfte unter Motor Neiafu, dem Haupt- und Klarierungsort entgegen, um 10:30 Uhr legte ich an der Mole an, klarierte bei Pass-, Zoll- und Gesundheitsbehörden ordentlich ein und verlegte mich dann an eine der Mooringbojen, die in der großen Bucht zum Schutz der Korallenköpfe vorgehalten werden, das Boot wurde aufgeklart, das Dinghy mit Motor runter gelassen und startklar gemacht und an Land gegangen, Geld am Automaten (Tonga-Dollar) geholt und am Abend gab es in der Hafenbar einen saftigen Burger, ich war angekommen, in den nächsten Tagen schaffte ich die Fock und das Besan zum Segelmacher um kleinere Schäden und Risse, die der starke Wind unterwegs reingeweht hatte, ausbessern zu lassen, lief viele Kilometer über die Hauptinsel, nahm an einem Fest an der High School mit tratitionellen Tänzen und Gesängen teil, wurde auf einen Kava-Abend unter Männern eingeladen und habe festgestellt, das es gar nicht mein Geschmack ist, bin mit dem Dinghy zu anderen kleineren Inseln gefahren zum Schnorcheln, leider ist auch hier die Unterwasserwelt schon sehr angegriffen und die Korallen meist schon Tod, und habe am 07.08.19 ausklariert und mich auf den Weg nach Fiji gemacht, jetzt lagen 430 sm vor mir, eigentlich ein Katzensprung gegen die Strecken Panama-Nuku Hiva und Bora Bora-Neiafu, im Wetterbericht war eine Flaute nach 2 Tagen angesagt, hier wollte ich im Atoll Oneata, welches schon in der zu Fiji zählenden Lau Group liegt, ankern und bei Einsetzen des Windes weiter, daraus wurde aber nichts, da der Wind nicht schlafen ging sondern nur weniger wurde, mit 6-7 ktn Wind segelte ich also an Oneata vorbei und landete in der großen Bucht von Suva, der Hauptstadt von Fiji, am 11.08.19 in der Quarantänezone an, es war Sonntag, an dem natürlich keine Klarierung möglich war, also nur Boot aufklaren, ein schönes Abendbrot machen und schlafen, am nächsten Tag dann dauerte die Klarierung von 08:00 bis 15:30 Uhr, auch hier sind die Beamten nicht besonders schnell, danach konnte ich an Land und Suva erkunden, zwei Tage bin ich kreuz und quer durch Suva gelaufen, am Ende kamen 35 km zusammen, nachdem ich alles gesehen hatten klarierte ich am 15.08.19 aus und machte mich, nachdem der Anker um 11:20 Uhr hoch ging, auf den Weg nach Neu Kaledonien, es lagen 720 sm vor mir, die Wettervorhersage gab leichten bis mittleren Wind an aus Süd Süd/Ost, so das ich ihn aus BB als Halbwind bekam, die Fahrt war gut und schnell, nur das nach der Hälfte das Wetter sich änderte und für die 2 letzten Tage eine riesige Flaute vorher gesagt wurde, da entschloss ich mich die Insel Mare, die vor der Hauptinsel von Neu Kaledonien liegt, anzusteuern um dort die Flaute vor Anker auszusitzen, gesagt getan, am 20.08.19 fiel der Anker vor der Insel Mare in der Nordbucht um 17:20 Uhr, kein anderer Segler weit und breit, ich war allein, die Küste war von steilen Klippen gesäumt, deswegen braucht ich das Dinghy gar nicht erst runter lassen, das Wasser war so klar das ich von Deck aus den Grund in 12 Meter Tiefe super erkennen konnte, erstaunlich, am Abend gab es wieder ein schönes Essen an Bord und lecker kubanischen Rum, am nächsten Tag stand an das Unterwasserschiff zu reinigen, denn im Pacific wächst es sehr schnell an, nachdem dies erledigt war schwamm ich die 250 Meter vom Boot in Richtung Steilküste (mit Taucherbrille am Arm) und fand zu meiner Überraschung hinter einer Klippe einen Eingang zu einer kleinen Lagune mit herrlich weißem feinen Sand und türkisblauem Wasser, ein Traum, nur vom Wasser her zugänglich, ohne Fußspuren im Sand, Palmen umstanden und nur die Vögel zwitscherten gestört durch meine Anwesenheit umher, was kann schöner sein, nach einiger Zeit im Sand sitzend und sinnierend ging ich zurück ins Wasser und schnorchelte mit Taucherbrille die Korallenköpfe entlang, alles lebt, Korallen in allen Farben und Formen, dazu viele bunte Fische, ein Unterwasserparadies, wohl, weil hier nur selten ein Mensch herkommt, so hatte ich diese Welt das letzte Mal 1992 in Thailand sehen dürfen, nach zwei Stunden war ich dann wieder auf dem Boot und machte mir zum Abend wieder ein schönes Abendmahl, am nächsten Tag, Donnerstag den 22.08.19, ankerte ich in die 20 sm weiter gelegene Bucht vor Nece, dem Hauptort von der Insel Mare, um, der Wind ging, wie angesagt, nur mit 2-3 ktn, dort blieb ich bis Samstag vor Anker liegen und wäre gern, wenn die Einreisebestimmungen in Neu Kaledonien nicht so streng wären, an Land gegangen, so habe ich halt viel gelesen, geschlafen und gechillt, ab Freitag Mittag kam Wind, aber noch aus der Richtung, in die ich musste, am Samstag Mittag dann ging um 16:00 Uhr der Anker wieder hoch zum letzten Ritt nach Noumea auf die Hauptinsel, die 65 sm wollte ich über Nacht fahren um am Sonntag vor meinem eigentlichen Ziel noch eine Nacht vor Anker in einer Bucht Nahe Noumea zu verbringen (auch hier wird am Wochenende nur ungern klariert), am Montag dann früh am Morgen bin ich zur Marina Moselle unter Motor nach einer entspannten Nacht in der Nachbarbucht gedampft, habe dort einen schönen Platz am Steg bekommen und werde hier die nächsten 2 Wochen bleiben denn es hat sich Besuch aus Deutschland angekündigt. Sodann wird die lange Stecke nach Dili/Timor Leste über die Torresstraße/Australien in Angriff genommen und der Pacific verlassen, dann ist wieder Asien angesagt und das Ziel in greifbarer Nähe.
16. Schlag Nuku Hiva – Atoll Ahe – Bora Bora
Am 27.06.19 kam jedoch Brenda zu mir beim Frühstückskaffee und teilte mit, das sie am frühen Nachmittag los wollen zum nördlichsten Atoll der Tuamotus Namens Ahe, dort soll der Wind erst am Mittwoch voll zuschlagen und man könnte es schaffen jedenfalls bis Dienstag dort zu sein, ob ich nicht mitkommen wolle, den mit 2 Booten ist es schöner, die Frage versetzte mich natürlich in Aufregung da für eine so kurzfristige Abfahrt für eine Tour über 500 sm gar nichts vorbereitet war, aber sie zeigte mir alles im Wetter und auf dem Plotter und ich sagte spontan zu, also war Hektik angesagt, eine Tour mit dem Dinghy und leeren Kanistern zur Tanke und damit dann den Tank gefüllt, das Boot klar machen zum Start, noch ein paar Früchte gekauft, bei den Gendarmen abgemeldet, den kleine Outborder, der beim Yachtservice zur Durchsicht war, fertig abgeholt, alles wieder an Bord verstaut und um 14:15 Uhr ging nach 2 Tagen Nuku Hiva wieder der Anker hoch in Richtung des Atoll Ahe, Fred und Brenda waren mit ihrer Gossamer schneller als ich, so das wir uns am 2. Tag aus den Augen, dem Funkbereich und der AIS Reichweite verloren, aber über Satellit in Verbindung blieben, der Wind wehte schwach mit 10-12 ktn, so kam ich mit der schweren Nuku (14 Tonnen) nur langsam mit 3,5 ktn voran, in der Berechnung reichte das natürlich nicht um rechtzeitig vor dem großen Wind in Ahe einzulaufen, also musste der Motor mithelfen und so ging es mit einer 5,5 unter Segel mit Motorhilfe voran, die Gossamer lief am späten Nachmittag des 01.07.19 ins Atoll mit beginnender einlaufender Flut ein, ich folgte am 02.07.19 morgens auch mit einlaufender Flut, im Ankerfeld erwarteten mich schon die Beiden und noch 3 andere Boote, die sich hier schützend vor dem großen Wind versammelt hatten, der Anker fiel und ich sprang ins türkisfarbende Wasser, das ist sie, die Südsee, ich bin da!!!, beim ums Boot schwimmen entdeckte ich dass das Unterwasserschiff voll mit Getier war, welches sich frech an den Bootsrumpf geheftet und die Reise mit unternommen hatte, solch ein Bewuchs hatte ich nie für möglich gehalten, also war Unterbodenpflege angesagt, mit Taucherbrille und Schaber bewaffnet ging es den ungebetenen Gästen an den Kragen, obwohl sie sich schon sehr festgesetzt hatten konnte ich in 2 Stunden so ca. ¾ des Unterwasserschiffes reinigen, dann ging mir die Puste aus und ich brauchte Erholung, es wurde das Dinghy ins Wasser gelassen und der kleine Outborder, der frisch aus dem Service kam, angeklemmt und dann ging es mit Fred und Brenda an Land, der Ort Tenukupara, vor dem wir lagen, wurde erkundet, es gibt einen Tante Emma Laden, eine Post, einen Polizisten, 2 Kirchen, eine Schule für die Kleinen und ca. 50 Häuser, das war es auch schon, schön ruhig und gediegen ist es hier, die Leute sind freundlich und nett, keiner ist in Eile, so kann man sein Leben genießen, nach 2 Stunden hatten wir alle Straßen belaufen, den Außenbereich erkundet und sind zurück auf die Boote, gegen 17:00 Uhr fing es schon an zu blasen und in der Nacht ging es dann ab 23:00 Uhr so richtig los, um 02:30 Uhr war der Höhepunkt der Windstärke erreicht, der Alarm des Windmessers, welcher auf 50 ktn eingestellt ist, ging los, das Boot drehte im Wind regelmäßig und ohne Hast von links nach rechts und wieder nach links usw., aber wir lagen super sicher, vor uns der Ort mit seinen hohen Palmen, ringsum ein Riff, wir hatten trotz des sehr starken Windes keine Welle und kein Schwell, am Morgen dann war der Wind schon wieder bei 20-30 ktn, was einem schon mächtig wenig gegenüber der Nacht vorkam, die Stärke von deutlich unter 20 ktn sollte der Wind erst am 05.07.19 erreichen, so kam es auch und wir konnten wieder an Land, dort sah es an der Außenseite des Riffs hinter dem Ort aus als ob das überkommende Wasser den ganzen Meeresboden an Land geschleppt hat, überall lagen bergeweise abgebrochene Korallenköpfe und Muscheln herum, da sich das Wetter sehr schnell änderte sind wir schon am 06.07.19 morgens los in Richtung Tahiti und nach einem schnellen Törn mit guten Wind dort am 08.07.19 gegen 17:00 Uhr in der Venus Bay gelandet, da diese so gut geschützt st lag ich dort völlig ruhig und hatte eine wundervolle Nacht, am 09.07.19 ging es dann, weil wiedermal gar kein Wind war, unter Motor in Richtung Papeete zum Ankerplatz vor der Marina Taina, dieser war mächtig überfüllt und ich bekam nur am äußersten Rand ein ruhiges Plätzchen, der Hafenmeister meinte in diesem Jahr sind bis Ende Juni schon 160 Yachten mehr durchgekommen als 2018, wo soll das noch hinführen, egal, ich lag sicher und wir nutzten die Zeit in Papeete zum Stadtbummel und zum Erleben der Heiva, dem Fest zum französischen Nationalfeiertag, es wird eine Woche lang gefeiert mit polynesischen Tanz und Gesangsaufführungen und mit maorischen Wettkämpfen, wie Speerwerfen nach einer in 15 Metern hoch aufgehängten Kokosnuss, Steinheben bis 150 kg, Kokosnuss schlachten und Kobra ausschälen und Kokosnuss pflücken Baum usw.. Am 13.07.19 verabschiedeten wir uns bei einem kühlen Blonden, Brenda und Fred flogen erst einmal für eine Woche nach Hause und ich hob am 14.07.19 um 07:30 Uhr den Anker und machte mich auf den Weg nach Bora Bora, der angeblichen Insel der Reichen und Schönen, nach nur eineinhalb Tagen landete ich am 15.07.19 mit der einlaufenden Flut in Bora Bora an und ließ den Anker, weil alle Mooringbojen vor dem Yachtclub belegt waren, vor der legendären Bloody Mary Bar auf 23 Meter Tiefe runter, gut das ich genug Kette an Bord habe, da war ich nun im Paradies, es war herrlich, mit dem Rad habe ich die ganze Insel erkundet und auch hier Teile der Heiva miterlebt, so lässt es sich leben. Der nächste Törn geht dann über 1.300 sm nach Hava´u auf Tonga.
15. Schlag Panama – Nuku Hiva
Nach 2 Tagen Panama City, in denen das Boot im Balboa Yachtclub an einer Mooring lag, ging es dann Solo am 17.05.19 gegen 12:00 Uhr nach einem letzten Provianteinkauf los auf die längste Tour der Reise, die ca. 4.000 sm bis nach Nuku Hiva in den Marquises, der Anfang bis zu den Galapagos war schwierig, der Wind kam aus 220 Grad, genau von dort wo ich hin wollte, also hieß das am Tag nach West/Nordwest segeln und in der Nacht nach Süd/Südwet motoren, nach 13 Tagen war ich so südlich der Galapagos angelangt und, nachdem auch noch ein Tag Flaute überstanden war, kam der Wind endlich als Passat aus 100-115 Grad und ich konnte nur noch segeln, die Strecke von den Galapagos bis nach Nuku Hiva beträgt ca. 3.000 sm, diese wurden in 26 Tagen abgesegelt, der Wind blies mit ca. 12 ktn halb achterlich, so das es eine sehr schöne Tour war, am Tag konnte ich viele Bücher auslesen, die ich dann auf Nuku Hiva gegen neue Bücher eintauschte, in der Nacht ging es jede Stunde raus zur Rundumsicht ob sich vielleicht noch ein anderes Boot in diesen riesigen Pacific verirrt hat, in der ganzen Zeit der 39 Tage auf See habe ich ganz viele Delphingruppen am Boot spielend gehabt, wurde von viele Vögeln besucht, konnte einmal mit einem anderen Segler, der auch nach Nuku Hiva wollte und schneller als ich unterwegs war, über Funk reden und habe einen riesigen Wal ca. 50 Meter backbord neben der Nuku ganz ruhig dahin schwimmen und pusten sehen, ansonsten war der Pacific leer, und, obwohl ich angestrengt Ausschau gehalten habe, konnte ich nicht einmal irgendwelchen Müll/Plastik entdecken, die Etmale lagen immer so bei 100 sm pro Tag, mal mehr, mal weniger, immer so wie der Wind wehte, die Langsamkeit tat mir gut, dann am 25.06.19 morgens sah ich die Nachbarinsel Ua-Huka backbord auftauchen und wusste, jetzt ist es nicht mehr weit, und um 14:00 Uhr fiel der Anker in der Bucht von Taiohae auf Nuku Hiva, ich war da im Paradies, eine schöne grüne Insel, die Menschen super freundlich und hilfbereit, leider war das Wasser in der Bucht nicht klar, sondern mächtig mulmig und der Schwell ließ das Boot immerzu rollen, an Land meldete ich mich bei der Gendarmerie an, bekam französische Pacific-Franc am Automaten bei der Bank, konnte frisches Obst und Eiscreme sehr teuer in den 3 Lebensmittelläden des Ortes erstehen und war glücklich angekommen zu sein. An Land im Imbiss des Hafens lernte ich viele andere Segler der rund 50 vor Anker liegenden Boote kennen, insbesondere Fred und Brenda aus den Staaten, sie sind auch auf Worldtour und in Seattle los. Das Wetter für die Weiterfahrt nach Papete auf Tahiti verhieß nichts Gutes, so sollte es Wind um die 25-30 Ktn ab dem 03.07.19 im gesamten Großraum der Tuamotu-Inseln und Tahiti geben, der dort bis zum 07.07.19 sich auslassen wollte, daher der Gedanke eine Weile auf Nuku Hiva zu bleiben und die Erholung genießen.ie es wird …
14. Schlag Providencia – Panama
Am 04.05.19 sind wir am Morgen um 07:00 Uhr mit Anker hoch in Richtung Panama los, der Wind stand, als wir aus der Inselabdeckung raus waren, günstig und so konnten wir direkten Kurs auf Colon anlegen, mit 15 bis 20 ktn Wind und ein wenig Strom von BB kamen wir gut mit 5 bis 5,5 ktn voran, so das wir am 06.05.19 gegen 15:30 Uhr in den Hafen von Colon und der Marina Shelterbay einfahren konnten, der Törn war tiefenentspannt und wir guter Laune. In der Marina lagen wir dann bis zum 14.05.19, habend die Badeleiter und den Spinnacker reparieren lassen und uns mit dem Agend Roy Bravo auf die Kanalfahrt vorbereitet, die dann am 14.05.19 um 17:00 Uhr los ging, erst die 3 Kammern auf der Atlantikseite mit je 9 Metern hoch, also insgesamt 27 Meter über dem Atlantik in den Gatunsee, dort lagen wir über Nacht an einer Mooringboje und am 15.05.19 kam um 09:30 Uhr der 2. Pilot an Bord und es ging den ganzen Tag unter Motor erst durch den Gatunsee und dann durch den Kanal bis zu den 3 Schleusen auf der Pacificseite, gegen !7:30 Uhr öffnete sich das letzte Schleusentor und vor uns lag der Pacific und Panam City, im Dunkel werden legten wir an einer Moorigboje im Balboa Yachtclub an und waren ganz schön geflasht von der Fahrt und den Eindrücken. Am 17.05.19 war dann alles wieder aufgefüllt und der Proviant für die nächsten ca. 40 Seetage gekauft und an Bord verstaut, dann hieß es ausklarieren und wieder Leinen los in Richtung West in den Pacific hinein, hoffentlich macht er seinem Namen als Stiler Ozean alle Ehre.
13. Schlag Jamaika – Providencia
Nach 4 Tagen Jamaika ging es am 25.04.19 weiter nach Providencia, einer kleinen, vor Nikaragua liegenden kolumbianischen Insel. Die ersten 25 sm um die Ostseite vom Jamaika bließ uns der Wind immer noch auf die Nase, als wieder Motor an, da, als wir um das Süd-Ost-Kap rum waren gingen die Segel auf und mit Halbwind aus BB lief es super bei ca. 5 – 6 ktn, nach 2 Tagen drehte der Wind weiter auf Nord-Ost und wir kamen in den achterlichen Bereich, also fast wie Passatsegeln, mit ausgebaumter Genua ging es dann weitere 1 1/2 Tage bei 6 – 7 ktn dem Ziel entgegen, ein Traumsegeln, die Welle war flach, der Wind aus der richtigen Richtung und mit 15 – 20 ktn gut segelbar, die Susi, unsere tapfere Windsteuerung, arbeitete tadellos so das wir nur hin und wieder kontrollieren mussten, ansonsten viel Freizeit hatten, die wir mit lesen, dösen und schlafen rum brachten, am Sonntag Abend kam dann schon Providencia in Sicht, wir waren einfach zu schnell unterwegs gewesen, da wir mit Montag Vormittag gerechnet hatten, egal, um 22.30 Uhr viel der Anker in dem Ankerbereich ein Stück außerhalb des Hafenbereiches, wir machten das kühle Ankerbeir auf und freuten uns über den super Törn, dann wurde geschlafen und am Montag morgen verholten wir zu einem besseren Patz in der Nähe der Stadt und des Landungssteges. Kolumbien stadn eigentlich gar nicht auf meiner Roue, aber wir sind ja flexibel, so also auch Kolumbien. Bis zum Samstag wollen wir hier bleiben und dann weiter nach Panama, der Kanal wartet.
12. Schlag Kuba – Jamaika
Nach dem Heimaturlaub ging es am 19.04.19 los in Richtung Port Antonio auf Jamaika. Wir dachten die 113 sm werden wir locker an einem Tag hinlegen, haben uns da aber an der Welle und dem Wind und dem Strom geschnitten, mit dem Wind und der Welle auf die Nase und dem Strom von BB vorn kamen wir unter Motor nur mit 2-3 ktn voran, so das wir 1 1/2 Tage benötigten, da wir in der Nacht um 02:00 Uhr vor Jamaika waren dümpelten wir bis morgens um 07:00 und ließen uns in den Wellen treiben, dann ging es zur Hafeneinfahrt und in die Erol Flinn Marina in Port Antonio, eine sehr ordentliche und saubere Marina bei nahezu gleichem Preis wie in Kuba, nur das es dort KEINEN Service gab, nicht mal Klobrillen und oft auch kein Wasser. In der Stadt von Port Antonio roch es an allen Ecken und Enden nach Graß, das Zeug ist dort Grundnahrungsmittel Nr. 1, es war laut und lebhaft, bunt und schrill, wie man sich Jamaika so vorstellt. Nach einem schönen Ausflug in die Blue Mountains und zu einem Wasserfall und unzähligen „Nein, wir wollen kein Graß kaufen“ kam dann nach 4 Tagen der Abschied und der Aufbruch in Richtung Providencia, einer kleinen, vor Nikaragua liegenden kolumbianischen Insel.
11. Schlag Grenada – Kuba
Eigentlich wollten wir nach dem Start von Grenada gar nicht nach Kuba, aber das Wetter war uns nicht wohl gesonnen. Als wir in Richtung Martinique unterwegs waren tobte auf dem Nordatlantik, weit vor den karibischen Inseln im Osten, ein ordentlicher Sturm, der seine Ausläufer bis in den karibischen Raum schickte, durch die zwischen den Inseln stehenden Strömung nach West und durch den anhaltenden starken Wind aus Ost kamen wir der Insel Martinique einfach, trotz 2 Tage aufkreuzen, nicht näher, so beschlossen wir nach Haiti und Kuba abzudrehen. Mit achterlichen Wind, der auf der Anzeige immer noch mit ca. 25 ktn fauchte, ging es dann gut im angelegten Kurs, unser erstes Ziel, die Insel A Vache auf Haiti, konnten wir so locker erreichen. Glück hatten wir bei der Anfahrt zur Insel, es war Tag, die Fischer, alle samt sehr arm, markieren ihre Netze und Körbe mit Plastikflaschen, die natürlich erst sichbar sind wenn man schon fast drüber gefahren ist, also war Slalom mit Auskuck auf dem Vorschiff angesagt. Wir kamen ohne eine Leine um die Propellerwelle zu legen am Ankerplatz an, ein sehr schönes Fleckchen Erde, trotz der Armut sind die Leute recht freundlich und hilfbereit. In 2 Tagen vor Anker hatten wir die Insel mit unserem Führer PePe erkundet und machten uns dann wieder auf den Weg nach Kuba, die ersten 70 sm war der Wind noch segelbar, dann schlief er, wie vorher gesagt, ein und wir mussten die restlichen 100 sm motoren. Früh am Morgen des 02.03.19 kamen wir in Satiago de Kuba an, wurden bei der Einfahrt in die lang geogene Lagune schon über Funk von der Marina begrüßt und legten im Sonnenschein an dem freien Platz am Betonsteg an. Auf den ersten Blick sah alles ziemlich runter gekommen aus, der zweite Blick ernüchterte uns, es war noch viel schlimmer. Aber da müssen wir durch, wer eine Reise unternimmt muss auch mit Widrigkeiten leben können, nur so viel – es gibt nicht mal Klobrillen. Kuba ist als Land natürlich sehr schön, die Gesellschaft ist aber gerade im Umbruch und es herrscht nach meinem Empfinden Frühkapitalismus, die Regierung hält die eigenen Landsleute in moderner Sklaverei (Monatslohn 10 – 20 $ im Monat) und die Ausländer werden gnadenlos abgezockt. Aber was solls, die Hälfte der Reise ist nun um und es geht für einen Monat in die Heimat, die Nuku wird gesichert und schläft ein wenig in der Marina Merlin in Punta Gorda in Kuba. Mitte April soll es dann weiter nach Jamaika und Panama gehen.
10. Schlag Ferndando de Noronha – Grenada
Nach nur 2 Tagen sind wir wieder in See gestochen, die Insel Fernando de Naronha ist sehenswert (obwohl völlig überteuert), aber auch klein genug um sie mit dem Bus und zu Fuß in der kurzen Zeit zu erkunden. Unser nächstes Ziel sollten eigentlich die Teufelsinseln vor Französisch Guyana sein, aber dazu später mehr. Das Segelwetter, welches wir bis Fernando hatte, setzte sich auch nach unserem Start wieter fort, wir konnten fast den gleichen Kurs anlegen und so mit Passatsegeln in Richtung Nord-West dahin gleiten. Am Äquator hatten wir jede Menge Spass als wir uns durch die Nuku im Wasser schwimmend über die Süd-Nord-Trennung ziehen ließen, wer hat das schon. Dann jedoch kamen wir in das um den Äquator liegende windlose Gebiet und dümpelten mit Etmals von 35 bis 55 sm 4 Tage dahin, das war doch ien wenig nervig, da die Geschwindigkeit nicht aus den müde am Mast hängenden Segeln kam, sonder aus der Strömung, die uns mit nach Norden nahm, als der Wind wieder einsetzte war es wie eine Erlösung. Unser eigentliches Ziel, die Teufelsinsel, hatten wir im Auge und auch angesteuert, jedoch kamen wir gegen den Strom, da wir erstmal vorbei segelten, nicht an und drehten nach 1 1/2h unter Mototr ohne überhaupt vorwärts zu kommen, wieder in in unsere Segelrichtung und sahen die Insel und auch die Abschußrampen der Ariane-Raketen nur aus der Ferne. So ging es weiter in Richtung Grenada, also nochmal 700 sm drauf. Da es gegenwärtig in Venezuela nicht eben ruhig in der Politischen Lage ist hielten wir genügend Abstand, durchfuhren den Durchbruch zwischen Trinidat und Tobago und kamen am 14.02.19 gut in Grenada an, die Marina in St. George´s ist zwar ein wenig teuer, hat aber guten Service, so das wir hier 3 Tage blieben. Weiter ging es dann am 17.02.19 in Richtung Kuba.